Stellen Sie sich vor: Sie waren lange Zeit verreist. Vielleicht hatten Sie beruflich im Ausland zu tun. Sagen wir ein Jahr lang. Jetzt kommen Sie nach Hause. Sie werden empfangen von den Menschen, die Ihnen lieb sind und deren Nähe Sie trotz aller Möglichkeiten moderner Kommunikationsmittel schmerzlich vermisst haben. Ein Mensch, der Ihnen besonders nahe steht, hat zur Begrüßung Ihr Lieblingsgericht gekocht: Würstchen mit Kartoffelsalat. Das ist nun wirklich kein besonderes Mahl. Aber indem Sie gemeinsam mit den Ihnen so vertrauten Menschen essen und trinken spüren sie auf eine Weise, die Worte niemals vermitteln könnten: Ich bin zu Hause. Ich bin hier angenommen und geliebt. Hier gehöre ich hin. Es ist wirklich wahr: Ich bin daheim.

Solche oder ähnliche Erfahrungen machen wir dauernd: Etwas, das sich mit Worten zwar beschreiben läßt, wird für uns (noch) wirklicher durch ein passendes Zeichen. Die rote Rose, die der geliebte Mensch mir schenkt, läßt mich unsere Liebe spüren. Die zur Begrüßung gereichte Hand macht die unsichtbare Verbindung zwischen Menschen deutlich. Ein stärkeres Zeichen in dieser Richtung ist die Umarmung zwischen Freunden. Wenn Sie Lust haben, überlegen Sie selbst: Wo ist mir in letzter Zeit eine "verborgene" Wirklichkeit greifbar geworden durch ein Zeichen?

Sakramente machen Gottes verborgene Wirklichkeit greifbar: In den Sakramenten spürt der Glaubende die Nähe und Zuwendung Gottes. In den Sakramenten begegnet uns Jesus Christus selbst.

Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Die Taufe, die Firmung, die Eucharistie, die Beichte, die Krankensalbung, die Ehe und die Weihe. 

Taufe, Firmung und Eucharistie sind die drei Eingliederungssakramente. Wer sie empfangen hat ist "vollgültiges" Mitglied der katholischen Kirche.

Einige Sakramente kann bzw. "muss" man nur einmal im Leben empfangen: die Taufe, die Firmung, die Ehe und die Weihe. Zum Empfang der Eucharistie, zur Beichte und zur Krankensalbung ist der Glaubende immer wieder eingeladen.